Cook Islands

Rarotonga, Cook Islands: Ein kleines Paradies im Südpazifik

25. Oktober 2018

Es ist 6 Uhr morgens als unser Flug der Air New Zealand nach 10 Stunden endlich sein Ziel erreicht – Rarotonga, die Hauptinsel der Cook Islands, mitten im Pazifischen Ozean. Es ist noch dunkel draußen, doch am Flughafen herrscht schon geschäftiges Treiben. Im Empfangsgebäude werden wir mit den Klängen der Ukulele und Livemusik begrüßt. Auf einer kleinen Bühne sitzt der gleiche alte Cook Islander wie schon bei meinem ersten Besuch vor neun Jahren und singt uns typisch pazifische Lieder. Dank unserem Baby dürfen wir die Immigration als Erste passieren und werden an der langen Schlange vorbeigewunken. Sehr praktisch.

Unser Transfer zum Muri Beach Resort wartet schon auf uns. Die freundliche Lady hängt uns als Willkommensgruß toll duftende Blumenketten aus Gardenien um den Hals. Es hat sich nicht viel verändert auf Rarotonga. Wie schön wieder hier zu sein auf diesem traumhaften Inselchen.

Willkommen in Muri Beach, Rarotonga

Langsam rollt der Kleinbus in Richtung Muri Beach. Hier werden wir die nächsten neun Tage wohnen. Muri ist, wie ich finde, der schönste Fleck der Insel. Es gibt hier einige Läden mit Souvenirs und Local Art, verschiedene Cafés, Restaurants und eine Bäckerei. In der Lagune liegen vier kleine vorgelagerte Inselchen, sogenannte Motus, im türkisfarbenen Wasser. Das macht das Südseeambiente perfekt. Zur Begrüßung bekommen wir ein kostenloses, ausgiebiges Frühstück im Nachbarhotel – inklusive Blick auf die Lagune. Es ist wirklich paradiesisch hier.

Rarotonga ist immer noch das kleine, entspannte, ursprüngliche Inselchen geblieben, das ich vor neun Jahren kennengelernt habe. Hier ticken die Uhren immer noch in „Island Time“: die Menschen sind total relaxt und haben viel Zeit, Hühner und Hunde laufen auf der Straße herum, überall blühen duftende Blumen, Palmen wiegen sich im Wind – alles ist sehr ursprünglich geblieben. Dennoch hält auch hier der Tourismus langsam Einzug. Es sind viele neue Unterkünfte gebaut worden und zahlreiche neue Activities wie Lagoon Cruises, Quad & Buggy Tours oder SUP Verleih werden angeboten. Hoffentlich machen die Cook Islander nicht auch den Fehler, sich ihr kleines Inselparadies mit immer weiter steigenden Touristenzahlen kaputt zu machen.


 

Eine Inselrundfahrt auf Rarotonga

An unseren ersten Tagen auf Rarotonga bläst ein starker, kühler Wind. Riesige Wellen brechen sich draußen am Riff. An der Lagune ist es ziemlich ungemütlich. Kurzerhand entscheiden wir uns deshalb einen Roller zu mieten und eine Inselrundfahrt zu machen. Auf Rarotonga ist das total einfach – es gibt eine 32 Kilometer lange Ringstraße rund um die Insel und zum Teil eine „Back Road“, die parallel dazu verläuft. Verfahren kann man sich hier nicht.

Unser erster Stopp ist Fruits of Rarotonga, der schönste Schnorchel Spot der Insel. Hier leuchtet die Lagune besonders schön Türkis. Im tieferen Wasser kann man viele Fische und Korallen sehen. Bei diesem Wind wagt sich allerdings niemand in die Fluten.

Ein Stückchen weiter halten wir beim Maere Nui Garden. Das ist quasi der Botanische Garten der Insel. Die Pflanzen wachsen hier besonders üppig, schöne Blumen blühen überall und mitten drin kann man im Gardencafé bei leckeren Köstlichkeiten die Seele baumeln lassen.

Bier Made in Rarotonga – ein Besuch in der Matutu Bauerei

Wir tuckern mit unserem Roller weiter und biegen kurze Zeit später in eine holprige Einfahrt ab. In einer kleinen Holzhütte befindet sich die Matutu Brewery. Vor der Hütte warten schon ein paar Touristen auf die einstündige Guided Tour, die man hier jeden Mittag um 12 Uhr machen kann – natürlich inklusive Bier zum Probieren.

Drinnen sitzen zwei Männer und waschen und polieren von Hand Bierflaschen. Wenn man eine leere (Wasser-)Flasche mitbringt, kann man im Tausch eine volle Flasche frisch vom Fass gezapftes Bier bekommen. Sogar T-Shirts mit dem Matutu Logo werden zum Verkauf angeboten. Das scheint mir hier ein ziemliches Unikat zu sein, diese Brauerei.

Einige Kilometer weiter taucht das ehemalige Sheraton Resort neben der Straße auf. Beziehungsweise das was das Sheraton Resort hätte werden sollen. Die große Anlage wurde nie fertiggestellt, da dem Investor das Geld ausging. Man munkelt, es hätte Beziehungen zur Mafia gegeben. Nun steht der Rohbau dort und die Natur holt ihn sich langsam zurück.

Für fünf Dollar kann man eine Self-Guided-Tour durch die Ruinen machen. Zum Teil sind in den kleinen Häuschen sogar schon die Toilettenschüsseln installiert und Betten halb aufgebaut worden. Jetzt zerfällt alles langsam. Der Swimming Pool wurde auch schon fertiggestellt – heute schwimmt nur noch eine braune Brühe darin. Wirklich schade um die schöne Anlage.

Auf der Back Road – das ursprüngliche Rarotonga

Kurze Zeit später biegen wir mit unserem Roller auf die „Back Road“ ab. Sie führt uns durch das Hinterland der Insel, wo weitaus weniger los ist als auf der Hauptstraße. Hier wird vor allem viel Landwirtschaft betrieben und verschiedene Früchte, sowie Taro und Yams angebaut. Alles ist total grün, Blumen blühen überall. Ziegen und Hühner laufen über die kleinen Felder und hier und da machen die Einheimischen ein Feuerchen, um Kokosnüsse und andere Grünabfälle zu verbrennen. Ich finde es etwas abseits der Touristenpfade total idyllisch und genieße die Fahrt über die Back Road zurück nach Muri Beach.


 

Bei Captain Tama’s Lagoon Cruizes

In der Ferne höre ich Getrommel. Es ist 10:30 Uhr. Schnell machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zu Captain Tama’s Lagoon Cruizes, ein Stückchen am Strand entlang. Dort sitzt schon die Tama‘s Crew und spielt Musik im Pacific Island Stil – wie jeden Tag eine halbe Stunde vor Abfahrt der Cruise. Da wird getrommelt was das Zeug hält. Besonders toll finde ich die pazifischen Lieder, die zwischen dem Getrommel immer wieder gesungen und von einigen Ukuleles begleitet werden. Dazu die tolle Aussicht auf die Lagune und die kleinen Inseln genießen – da will man überhaupt nicht mehr weg aus diesem kleinen Paradies.


 

Schlemmen auf dem Muri Night Market

Abends spielt sich das Leben auf dem noch relativ neuen Muri Night Market ab. An vier Abenden in der Woche verkaufen Einheimische hier selbstgekochtes Essen, Kuchen und Smoothies. Ein großes Zelt und unzählige Tische stehen auf dem kleinen Marktplatz, im Hintergrund gibt es Musik und außenherum stehen ganz viele Essensstände.

Am „Noodle Tent“ stelle ich mich in die lange Schlange und schaue zu, wie meine Nudeln auf einem Grill mit gekonntem Handgriff angebraten werden. Dazu gibt es einen Smoothie in der Kokosnuss. Man hat das Gefühl, dass die ganze Insel sich hier versammelt um zu essen und sich zu unterhalten. Es schmeckt aber auch alles wirklich lecker. Gesättigt und rundum zufrieden, lassen wir einen weiteren tollen Tag im Paradies ausklingen.

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